Unglaubwürdig? Absoluter Schwachsinn trifft's besser
Ich liebe Science-Fiction. Gute. Intelligente. Sei es in Film- oder in Buchform. Müll wie dieser 'Film' ist der Grund warum viele Leute SF für Schund halten. Der einzige Grund, warum jemand dieses Machwerk anschauen sollte, ist, um wieder mal herzlich zu lachen. Hab's mir auf Premiere sogar zweimal angeschaut, weil ich einfach nicht glauben konnte, dass für solchen Schwachsinn so viel Geld ausgegeben wurde.
Sicher, es muss nicht immer 2001-Odyssee im Weltall oder ähnliches Kaliber sein (wobei ich vermute, dass die meisten SF-Fans, die The Core toll fanden, solche Filme für sterbenslangweilig halten), aber The Core ist derart sinn- und spannungsfrei es sprengt jeden Maßstab. Ich dachte nicht, dass Armageddon (tatsächlich die gleiche Story in die andere Richtung - allerdings, wie jemand hier so schön bemerkt hat, im Vergleich zu The Core ein Dokumentarfilm) noch zu unterbieten wäre.
Es muss auch nicht immer 'physikalisch korrekt' sein. Ich mag Star Wars 4-6 auch sehr. Aber dort wird mit den Worten 'es war einmal...' von Anfang an klar offen gelegt, dass es nich um ein Märchen handelt. Dann darf's auch im Weltall Geräusche geben und die Jäger fliegen, als ob Luft vorhanden wäre. Aber bei einem Film, der als Hauptcharaktere 'Wissenschaftler' portraitiert, sollte wenigstens irgendetwas richtig sein. Hier aber stimmt wirklich rundum GARNICHTS. Allein die Grundidee des stehengebliebenen Erdkerns ist Unsinn und selbst wenn: Unsere Atmosphäre würde selbst ohne Magnetfeld weit ausreichen alle Strahlung abzuhalten. Diese Szenen mit den wandernen, alles verbrennenden Mikrowellenstrahlen? Hat wohl jemand das Magnetfeld mit der Ozonschicht verwechselt, die bekanntlich Löcher hat. Magnetfelder allerdings brechen einfach zusammen - komplett, ohne Löcher. Oder die Tauben, die offensichtlich alle blind sind, weil sie wegen ihres fehlenden Magnetfeldortungssinnes gegen Fenster etc. klatschen.
Aber am schlimmsen (oder lustigstens, wie man's nimmt) fand ich die Szene, in der die beiden 'Wissenschaftler' den Militärs alles erklären. Das Ding mit dem brennenden Apfen war großarting. Tiefer kann man nicht mehr sinken als Drehbuchautor (bzw. Regisseur, Produzent oder wer auch immer das verbrochen hat). Kindergartenerklärungen.
Die Frage, die ich mir in so einem Fall immer stelle ist: Kommt niemand auf die Idee, sich von einem Wissenschaftler beraten zu lassen. In diesem Fall klar: Hätte man das getan, gäbe es den Film nicht.
Und von wegen Popkornkino: Eher Kino für Volltrunkenheit. Sonst nicht auszuhalten. Ausser man will lachen. -> Plan Nine From Outer SpaceVollständige Rezension lesen
